CERN Projektwochen 2022

Von Franziska Rauscher

Auch 2022 fanden wieder die CERN Projektwochen statt, dieses Mal schon zum 13. Mal. Neben 7 anderen Jugendlichen hatte ich das Glück auch daran teilnehmen zu dürfen. Aber vielleicht sollte ich mich zuerst einmal vorstellen: Hi, mein Name ist Franziska, ich bin 17 Jahre alt, gehe ans Gymnasium in Olbernhau (einem kleinen Ort in Sachsen) und war dieses Jahr bei den Projektwochen dabei. Schon bei meiner ersten Masterclass wurde mir diese Möglichkeit vorgestellt und seitdem habe ich darauf hingearbeitet, irgendwann zum CERN fahren zu dürfen: ich war Teilnehmerin bei einigen Workshops und Masterclasses und habe auch selber mehrere Vorträge über Teilchenphysik an meiner Schule gehalten. Die Projektwochen fanden dieses Jahr vom 24. Oktober bis 05. November statt. In diesen zwei Wochen hatten wir Zeit um an Experimenten oder Datenanalysen für eine “Besondere Lernleistung” oder “Jugend-Forscht-Arbeit” zu arbeiten. Dafür wurden im Vorfeld Betreuer:innen am CERN gesucht, die sich dann auch um uns gekümmert und unsere Arbeit beaufsichtigt haben.

Ich selber habe mich auch, wie einige andere, mit einer Datenanalyse beschäftigt und innerhalb der ATLAS Kollaboration an Interpretationen von Di-Higgs Umwandlungen gearbeitet. Die Suche nach solchen Ereignissen, in denen zwei Higgs-Bosonen gleichzeitig produziert werden, kann uns Aufschluss über die Form des Higgs Potentials geben. In meiner Arbeit habe ich Monte Carlo Generatoren benutzt, um LHC Kollisionen mit anderen Potentialformen zu simulieren. Diese Alternativen zum Standardmodell können dann mit den am LHC genommenen Daten verglichen und dadurch getestet werden. So eine Untersuchung hat tatsächlich noch niemand für den LHC durchgeführt, weshalb ich meine Ergebnisse unteranderem auch in einem ATLAS Meeting der Di-Higgs-Arbeitsgruppe vorstellen durfte.

Neben der Arbeit an unseren Projekten haben wir auch als Gruppe einige Dinge zusammen gemacht: samstags haben wir zusammen Genf erkundet und waren dort auch Käsefondue mit unseren Betreuer:innen essen. Am Sonntag waren wir in den Bergen wandern und haben die wunderschöne Aussicht genossen. Abends wurde dann zusammen gekocht. Wir hatten uns vorher schon für das Motto “italienisch” entschieden und haben dementsprechend auch typisch italienische Gerichte zubereitet, die wirklich sehr gut geschmeckt haben.

Was ich wirklich toll fand, war, dass man wirklich mitbekommen hat, wie der Alltag am CERN funktioniert, was Physiker:innen generell bei ihrer Arbeit machen und wie Meetings strukturiert und durchgeführt werden. Schon das allein war eine sehr schöne Erfahrung. Außerdem habe ich die Zeit, die wir als Gruppe von Jugendlichen verbracht haben, sehr genossen, denn wir haben uns alle wirklich gut verstanden und konnten sehr interessante Gespräche sowohl über physikalische Probleme als auch über ganz normale Themen führen. Die Projektwochen haben mir auf jeden Fall die Möglichkeit gegeben mein Wissen zu erweitern und tolle Menschen kennenzulernen.